Das Wildfrauenloch

Tief im Wald, zwischen Baumholder und Dennweiler Frohnbach, erhebt sich eine Felswand über dem Bärenbach. Eine kleine Höhle darin wird Wildfrauhöhle oder Wildfrauenloch genannt.

Man erreicht den Ort über verschiedene Wanderwege, wie die Traumschleife Bärenbachpfad, der Wildfrauenloch Rundweg vom Gärtel bei Baumholder, oder den Wildrauenloch Rundweg von Dennweiler aus.

Es könnte sich hier um einen keltischen Kultplatz gehandelt haben, aber dazu liegen keine Hinweise oder Funde vor. Zumindest gibt es die Legende der Wildfrau, die hier gelebt haben soll oder vielleicht auch immer noch ihr Unwesen treibt, wer weiß…

Niemand aber weiß, wann oder warum die Legenden zu diesem Ort entstanden sind. Aber man erzählt, dass die Hunnen nach ihrer Niederlage auf den katalaunischen Feldern beim Rückzug Richtung Osten, über den Rhein, eine Wildfrau von ungewöhnlicher Stärke und Größe hier zurückließen, die in der Höhle lebte. Sie ernährte sich von Wurzeln, Kräutern und rohem Fleisch gejagter Tiere.

Aber auch kleine Kinder, die sie den Eltern aus den Betten in den Häusern der umliegenden Dörfer raubte, standen auf ihrem Speiseplan. Ihre Höhle konnte sie im Notfall mit einem großen Stein verschließen, den auch mehrere Männer gemeinsam nicht weg bewegen konnten. Ihre Waffen waren ein langes Messer und eine Keule. Ho, Ho, die Wildfrau ist do, war ihr unheimlicher Schlachtruf. Schwarzes Haar fiel zerzaust über ihr Gesicht und den Nacken, ihren Körper bedeckten rohe Tierfelle.

An Ende soll sie von einem Gaugrafen mit einem Speer getötet worden sein, aber nicht, bevor sie noch mehrere Dienstmänner des Grafen, im Kampf, mit in den Tod gerissen hatte.

Beim sterben soll sie gesagt haben: „Lange genug war ich den Menschen zum Schrecken. Wären sie von meinem Volke, so hätte ich ihr Wohltäter sein können; denn wisset, es sind drei Dinge, die alles Glück des Erdenlebens in sich schließen: der Hahnenschrei, der Wachtelschlag und die weiße Lilie!

Wer den Sinn dieser drei erkennt, der führt ein goldenes Schar im Pfluge!“ *

* Quelle; Zitat aus: Pfälzisches Sagenbuch von F.W. Hebel Seite 31/32

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1 Kommentar

  1. Die Bilder sind sehr eindrucksvoll und mit besonderem Feingefühl und Können aufgenommen. Da ich viele dieser Orte als „Einheimischer“ kenne und dort auch selber fotografiert habe, bin ich überrascht, wie überzeugend diese Sehenswürdigkeiten gesehen werden können. Der eigene Blickwinkel lässt sie besonders wirken. Mein Kompliment für diese Meisterleistung.! Auch die Texte finde ich gut, aber ich habe mich zunächst auf die Bilder konzentriert.
    Mit besten Grüßen
    Kurt-Werner Augenstein

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